bodo e.V.

Jeder von uns kennt das sicherlich, ein Umzug steht an oder es wird umdekoriert und man bestellt neue Möbel. Vielleicht steht auch eine Haushaltsauflösung an. Die Bücherwand ist gut und schön, aber in der neuen Wohnung habe ich einfach nicht mehr genug Platz. Oder: die ganzen CD’s, aber du hast keinen CD Player mehr in der Wohnung und die DVD’s, alle möglichen schönen Filme. Aber vielleicht guckst du nur noch online?

Wie auch immer, früher oder später kommen wir alle mal an den Punkt und sortieren unseren Haushalt etwas aus. Aber wohin damit? Alles wegschmeißen, obwohl vieles noch in einem Top Zustand ist? Auf keinen Fall!!

Hier kommt die Lösung: bodo e.V. – kennt ihr sicher alle schon vom Hören, oder? bodo, das Straßenmagazin? Ist euch ja sicher ein Begriff. Wir haben bodo e.V. besucht und uns von Suzanne Präkelt, Leitung des Arbeitsbereiches „Buch“ alles erklären und zeigen lassen. Ein totales Aha-Erlebnis für uns mit großem Respekt vor dem Verein. Aber dazu jetzt mehr …

bodo – Bochum und Dortmund. Na, wer wusste, dass das die Bedeutung ist? Seit ca. 25 Jahren gibt es den eingetragenen Verein nun schon. In Dortmund setzt er sich örtlich zusammen aus dem Laden (Schwanenwall 36-38) und der gegenüber liegenden Anlaufstelle. In Bochum befindet sich die Anlaufstelle in der Stühmeyerstraße. Aber bodo ist so viel mehr. Es ist eine Institution für Menschen in sozialen Notlagen. Aber der Reihe nach.

Was kennen wir als Laien von bodo? Wir kennen das Straßenmagazin und die Verkäufer, die „corporate identity“-mäßig in den roten Outfits unsere Wege in Dortmund und Umgebung kreuzen. Aber das war es auch an Infos, die wir in unseren normalen Alltagen davon bekommen.  Wir haben für euch hinter die Kulissen geschaut.
In Bochum, Dortmund und Umgebung zählt der Verein ca. 180 aktive Verkäufer. Diese kaufen die Magazine für 1,25 € pro Heft an und verkaufen sie dann für 2,50 € an den Endkunden. Sie organisieren ihre Standorte und Verkaufsstellen selber.

Die Outfitspende
Ihre Outfits werden ihnen über die Möglichkeit der Bekleidungsspende von dem Verein gestellt – eine tolle Aktion – jeder von uns kann also bei bodo eine Regenjacke für 10 € oder einen Kapuzenpulli für 15 € kaufen und spenden. Heißt: ich gehe zu bodo e.V. in den Laden (Schwanenwall 36-38) und sage, dass ich eben so eine Jacke oder einen Pulli „spenden“ möchte. Dann zahle ich den Betrag und bekomme eine Spendenquittung zugesendet. Eine wirklich tolle und sinnvolle Aktion. Aber wusstet ihr das? Wir hatten keine Ahnung! Wie oft geben wir sinnlos mal hier mal da 10 oder 15 € aus? Warum damit nicht einfach was Gutes tun? Und sind wir doch mal ehrlich, das fühlt sich auch noch super an.

Der Buchladen
Der Vereinssitz besteht aus zwei Etagen. Im Erdgeschoss werden Bücher, Fachliteratur, CD’s, DVD’s, Spiele und mehr verkauft. Diese werden durch Spenden gesammelt. Wie oben angesprochen sortieren wir irgendwann mal bei uns aus, oder? Viele Dinge sind aber in einem Top Zustand. Wegschmeißen? Auf keinen Fall! All das könnt ihr dann bei bodo abgeben. Die Artikel werden hier erfasst, katalogisiert und ein Preis wird festgelegt. Dann kann jedermann bei bodo einkaufen kommen. Oder aber die Artikel online shoppen. Es gibt sowohl einen eigenen Onlineshop (der gerade im Umbau ist, daher online voraussichtlich wieder ab Mitte/Ende Oktober erreichbar ist.), als auch das aktive Einsetzen der Artikel in unterschiedlichen Buchportalen wie z.B. amazon, ebay, ZVAB und booklooker.

10.000 Titel hat bodo ca. im Bestand. Wahnsinn, oder? Suzanne Präkelt erwähnte das Wort „Schatzsuche“ in unserem Gespräch. Was hat es damit auf sich? Wie in jedem Laden gibt es bei bodo auch viele Stammkundinnen und Stammkunden und immer mal wieder ist jemand auf der Suche nach einem ganz bestimmten Buch. So eine ältere Dame, die für ihre Enkeltochter das Buch „Der kleine Prinz“ suchte. Das bodo-Team schreibt sich diese Wünsche auf. Kommen dann neue Lieferungen gehen sie auf Schatzsuche, nach eben diesem einen Schatz für eben diesen bestimmten Kunden. Frau Präkelt erzählte uns, wie schön es auch für sie sei dann die Kundin kontaktieren zu können und wie groß die Freude dann sei, wenn sie diesen Schatz überreichen dürfen. Das Gefühl kennen wir doch alle, oder? Es ist toll etwas zu bekommen, aber es ist ein so großartiges Gefühl einem Menschen das geben zu dürfen, was er so lange gesucht hat.

Viel Leidenschaft und Engagement in Teilzeit
In der zweiten Etage befindet sich die Redaktion, die das Straßenmagazin erstellt. Hier treffen sich u.a. regelmäßig die Redakteure, es finden aber auch Teamsitzungen aus allen anderen Arbeitsbereichen statt und man bespricht alles Wichtige. Der Großteil des bodo-Teams arbeitet in Teilzeit. Das zeigt mit wieviel Leidenschaft und Engagement alle dabei sein müssen. Was auch wahnsinnig interessant war zu erfahren, dass bodo e.V. ein Ausbildungsbetrieb ist – im Bereich Einzelhandel – 2-oder 3-jährige Ausbildung, Fachbereich Buch. Frau Präkelt erzählte uns einige bewegende Geschichten von Menschen, ob jünger oder älter, die sie über diesen Weg in ein ganz neues Leben begleitet haben. Das Team hilft aber sowieso, wo es kann. So wird vor Ort und auch in der Anlaufstelle gegenüber auch bei Problemen wie Bewerbungen schreiben geholfen oder auch bei Gängen zum Sozialamt. Lebenshilfe in vielen Bereichen eben.

Der Verein bodo richtet sich an alle Menschen in sozialen Notlagen. Diese können jeden von uns treffen und häufig treffen sie einen unvorbereitet. Wie jeder von uns benötigen Menschen mehr als Bücher, DVD’s und Gesellschaftsspiele. Dementsprechend kann man bei bodo wirklich FAST alles zur Spende abgeben. Von Hundefutter über Hundeaccessoires werden auch Spenden für andere Kleintiere wie Katzen, Kaninchen o.ä. benötigt. Auch Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke und Büromaterialen sind willkommen. Genauso wichtig sind Medikamente und Verbandmaterial. Bodo arbeitet u.a. mit dem Gasthaus zusammen. Dort ist ein Arzt tätig und behandelt Bedürftige mit den gespendeten Medikamenten um den Leuten bestmöglich helfen zu können.

Sollte man keine Möglichkeit haben seine Spenden in den Verein zu bringen, kann man sich auch an das bodo-Team wenden. Sie helfenden gerne weiter und organisieren ggf. einen Transport.

Wir waren wirklich beeindruckt, was alles hinter dem bodo e.V. steht. Mit wie viel Engagement und Leidenschaft hier gearbeitet und geholfen wird.
Es ist schön zu sehen, dass es noch so viele Menschen gibt, die sich gerne sozial engagieren und anderen helfen. Und es war toll Frau Suzanne Präkelt kennenzulernen, die bei bodo e.V. zusammen mit ihren Kollegen schon so viel erreicht hat und sicher noch jede Menge auf die Beine stellen wird. Frau Präkelt hat uns mit ihrer unglaublich positiven Lebenseinstellung und Ausstrahlung wirklich begeistert und gezeigt, dass jeder von uns auch ganz im Kleinen schon helfen kann. Vielen Dank für das tolle Gespräch, Frau Präkelt!

Also tun wir doch alle mal Gutes. Ob wir unsere guten CD’S, DVD’S, Bücher oder Schallplatten, die wir schon Jahre nicht mehr in der Hand hatten spenden. Oder Kleidung und Schlafsäcke an bodo übergeben oder auch ab und an bei Gelegenheit eine Regenjacke „spenden“ gehen oder eine bodo von einem der Verkäufer kaufen. Was auch immer, es wird uns selber guttun und anderen hilft es. Das ist doch mal die perfekte Mischung, oder nicht?

Kontakt:

bodo e.V.
Schwanenwall 36 – 38 | 44145 Dortmund

0231 950978 0 | info(ät)bodoev.de

Die Öffnungszeiten unseres Buchladens sind:

Montag  bis  Freitag 10 – 18 Uhr
Samstag 10 – 14 Uhr