Das liebe Thema mit der Ernährung greifen wir alle oft erst an, wenn wir irgendwelche Probleme haben. So à la „der Körper wird schon sagen, wenn er ein Problem hat“. Conny kämpft ja immer mal wieder mit ihren Verdauungsorganen und mein Körper hat definitiv gesagt, dass er ein Problem hat und zwar mein Hals. Über Monate meinte mein Hals mir so Nettigkeiten senden zu müssen wie Schmerzen, Schluckbeschwerden, Fremdkörpergefühl und Co.
Nach ein paar Tests war dann klar, dass es neben Verspannungen, die zu dem Kloß im Hals geführt haben, eine Entzündung der Speiseröhre ist, wohl ausgelöst durch einen Reflux.
Und was macht man da? Ernährungsumstellung und Co. in sein Leben integrieren. Wie schnell man auch einmal bereit ist das Rauchen aufzugeben und genau hinzuschauen, was man isst und trinkt, wenn der Körper einen darauf sehr deutlich hinweist!
Großes Thema für mich wurde also der Ausgleich meines Säure-Base-Haushalts und da Holger, ein Freund von mir, sich bei diesem Thema deutlich besser auskennt hat er mich informiert und für my How Tos auch einiges festgehalten … Los gehts!
„Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich dem Thema Ernährung. Als Coach zweier Bundesligamannschaften, Hobbytriathlet und ehemaliger Leistungssportler spielt die gesunde Ernährung eine große Rolle. Nur ein gesunder Körper schütz uns vor Krankheiten, erleichtert uns das Leben im Alter und erlaubt es uns Höchstleistungen zu bringen. Das Thema Säuren-Basen-Haushalt taucht in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Aber was ist das überhaupt??
Was bedeutet das eigentlich? Sauer oder basisch?
Grundsätzlich sagt man, wenn der pH-Wert des Körpers über 7 liegt, redet man von einer Übersäuerung und bei einem pH-Wert unter 7, redet man von basisch. Der hier verwendete Maßstab ist zwischen 1-14 angelegt. Messbar ist der pH-Wert des Körpers unter anderem über den Urin. Die dafür benötigten Messstreifen bekommt man in jeder Apotheke. Je nach Bereich des Körpers ist der pH-Wert allerdings auch sehr unterschiedlich und das hat auch seinen Sinn. Der Magen und der Dickdarm beispielsweise müssen sauer sein, da dort ja unteranderem unsere Nahrung zersetzt wird. Die Lymphen und das Bindegewebe hingegen sollten eher basisch sein. Unser Blut muss basisch sein, da dort bei einer Übersäuerung starke gesundheitliche Störungen auftreten können. Hier liest man in der Fachliteratur immer wieder, dass Immunkrankheiten oder sogar Krebskrankheiten auf eine Übersäuerung des Blutes zurückzuführen sein können.
Erste Anzeichen eines übersäuerten Körpers sind unter anderem ein veränderter Körpergeruch oder auch starke Hautunreinheiten. Durch eine Übersäuerung werden dem Körper wichtige Mineralien entzogen, welche z.B. für die Knochen, die Zähne, das Bindegewebe usw. benötig werden.
Ein übersäuerter Körper oder übersäuerte Organe ziehen somit Krankheiten an, welche teilweise auch chronisch enden können. Auch Unwohlsein, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Konzentrationsmangel usw. könnten durch ein übersäuertes System entstehen. Gewichtsreduzierung gestaltet sich hierbei auch als schwierig, da der Säureüberschuss im Körper gerne als Fett abgelegt wird.
Nun muss man sich die Frage stellen, wie kommt es zu einer Übersäuerung des Körpers, wenn unser pH-Wert bei der Geburt doch einen Wert von ca. 4 hat? Im Prinzip werden hier zwei Faktoren hauptsächlich erwähnt, zum einen Stress und zum anderen eine nicht optimale Ernährung.
Basische Ernährung
Grundsätzlich unterscheidet man Lebensmittel und Getränke in basische- und säurebildende Lebensmittel. Welches Lebensmittel zu welcher Kategorie gehört, wird in zahlreichen Tabellen im Netz dargestellt.
Bei einer basischen Ernährung greift man nur auf rein basische Lebensmittel zurück. Diese Art der Ernährung eignet sich besonders gut zur Entgiftung, Gewichtsreduzierung oder sonstigen Säuberungsmaßnahmen. Irgendwann ist ein Körper allerdings auch sauber und von allem bereinigt.
Da unser Körper aber auch gute säurebildende Lebensmittel benötigt, um Energie und Kraft zu generieren, kommt hier nun die basenüberschüssige Ernährung ins Spiel.
Basenüberschüssige Ernährung
Bei der basenüberschüssigen Ernährung werden dem Körper ca. 70-80% an gesunden, basischen und 20-30% an gesunden, säurebildenden Lebensmitteln zugeführt.
Hier darf man sich nicht irreführen lassen, nicht alles was basisch ist, ist auch gesund. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist die Nuss-Nougat-Creme oder die Marmelade. Beides sind basische Lebensmittel, allerdings alles andere als gesund. Hier nun ein paar Beispiele für säurebildende Lebensmittel (nach dem Zentrum für Gesundheit):
Gute Säurebildner
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- gutes Kakopulver
- Hirse
- Pseudogetreide (Quinoa, Amaranth, Buchweizen)
- Bio-Getreide
- in geringen Mengen hochwertige tierische Produkte
- hochwertiger Bio-Tofu
Schlechte Säurebildner
- Fertigprodukte aller Art
- Milchprodukte
- stark verarbeitete Sojaprodukte
- Getreideprodukte aus Auszugsmehlen
- Produkte aus Gluten
- sämtliche Produkte die Zucker enthalten
- Alkohol- und koffeinhaltige Produkte
- Produkte aus konventioneller Tierhaltung
Säure-Basen-Haushalt im Sport
Da sich in meinem Leben alles um Sport dreht, hat mich dieses Thema in Bezug auf den Sport auch sehr interessiert. Lange Zeit wurde eine basische Ernährung als Blödsinn abgetan und das Einzige, was zählte war es viel Eiweiß in Form von Fleisch zu essen. Inzwischen wird es aber immer klarer, dass der Säure-Basen-Haushalt einen enormen Einfluss auf den Energie- und Muskelstoffwechsel hat.
Wie bereits erwähnt, entstehen beim Abbau der Lebensmittel im Körper jede Menge Basen und Säuren. Basenreserven im Körper können somit saure Bestandteile neutralisieren. Zu Basenreserven gehören unter anderem auch Hydrogencarbonate. Diese helfen den Muskeln einen optimalen Abtransport von sauren Stoffwechselprodukten zu gewährleisten. Ist unser Körper also in einem guten Säure-Basen-Haushalt, werden unsere Muskeln weniger Laktat produzieren und sind somit leistungsfähiger.
Grob gesagt kann man eine gute basenüberschüssige Ernährung knapp zusammenfassen:
Vegetarische Ernährung +
Vegane Ernährung +
Low Carb Ernährung o
Gemüseküche +
Fasten, Diäten –
Fleischreiche Ernährung –
Zusammengefasst kann ich aus eigener Erfahrung sagen, seit ich meine Ernährung auf basenüberschüssig umgestellt habe, geht es meinem Körper deutlich besser. Ich fühle mich fitter, bin so gut wie nie krank, sehr viel konzentrierter, im Sport trotz meines Alters recht leistungsfähig und die Laune ist meistens auch ganz gut.
Hier noch ein Buchtip: Basische Ernährung: Der effektive Weg in ein gesundes Leben
Text: Holger Böhme
Quellen: Deutsches Institut für Sporternährung, Zentrum der Gesundheit
Bilder: Holger Böhme, unsplash: yoav-aziz, markus-spiske, mariana-medvedeva, jacopo-maia
Leave A Reply